Falls ja, werden Sie wohl den meisten dieser Aussagen voll zustimmen:
Falls Sie ein echter Bahn-Süchtiger sind:
Der Geruch einer
Dampflokomotive (Kohle, Dampf und heisses Öl, mit eine Prise
Schwefel gewürzt) ist für Sie das delikateste aller Parfums.
Der Abfahrt einer Dampflok ist für Sie die exquisiteste aller Symphonien.
Die zwei obengenannten Punkte gelten gewissermassen auch für den Treibstoffgeruch und den Motorenlärm einer Diesellok.
Sie erkennen auf den ersten Blick jede
erdenkliche Variante ihres Lieblings-Loktyps (können aber auch
kaum einen Trabbi von einem Rolls-Royce unterscheiden).
Die angeblich ausserordentliche Leistung eines
super-GTI-4WD-ABS-Usw-Sportwagens entlockt Ihnen nur ein müdes
Lächeln: sogar der kleinster Rangiertraktor hat mehr Leistung!
Sie können Tausende von Kilometern
zurücklegen (möglichst mit dem Zug), nur um einen ganz
bestimmten Loktyp zu sehen.
Sie sagen nie einfach dass Sie „mit der
Bahn" gefahren sind, sondern zum Beispiel „mit einer EW IV-Pendel
mit der Re 460.084-9 an der Spitze".
Für alle „normalen" Reisenden, die
neben einer Lok vorbeigehen, ohne wenigstens die Immatrikulationsnummer
zu notieren, empfinden Sie ein Art abschätzendes Mitleid.
Ihr Traumberuf als Kind war entweder Lokführer oder Bahnhofsvorstand
Sie werden von „69" weniger erregt als von „E 69", „169", „BM 69" oder „BB 69000".
Ihr Motto in den 70er Jahren war: „Sex, Dampfloks und Rock’n’roll".
Ihre Lieblingstiere sind Krokodile und Elefanten.
Für Sie ist der Heiligste aller Heiligen der Sankt Gotthard.
Ihr heiligster Wallfahrtsort ist die Kirche von Wassen.
Ihr Lieblingslied : "Es fährt ein Zug nach Nirgendwo"
Ihr grösster Alptraum: Ausgerechnet in dieser Zug zu sitzen
Ihr Verhältnis zum anderer Geschlecht:
Als Sie noch
klein waren, wollten Sie Dampflokführer werden. Dabei hätten
Sie gern ihre damalige Liebste als Heizerin angestellt.
Sie haben einer Frau schon gesagt, Sie sei
„schön wie ein frisch revidiertes Krokodil der 2.
Unterserie" (Was natürlich als Kompliment gemeint war).
Ihre Braut wollte beinahe die Eheschliessung
platzen lassen, als sie hörte, dass Sie bei der Trauung als
Dampflokführer gekleidet erscheinen wollten.
Ihre Frau wurde schon stutzig, als Sie sie zum
ersten Mal „Meine kleine zuckersüsse BR 03.10" genannt
haben. Sie hat sich aber inzwischen daran gewöhnt...
Ihre Traumdestination für die Flitterwochen: 1 Woche Moskau – Wladivostok mit der transsibirischen Eisenbahn.
Der grosser Vorteil von Zügen gegenüber
Frauen: bis jetzt hat noch kein einziger Mensch eine Ohrfeige von einer
Lokomotive bekommen...
Auf Reisen / In den Ferien:
Sie
können problemlos mehr als 24 Stunden ununterbrochen im Zug
sitzen, hassen es aber, wenn Sie mehr als 1 Stunde in irgendeinem
anderen Verkehrsmittel bleiben müssen.
Jede Ortschaft, die nicht mit der Bahn erreichbar
ist, ist nur ein gottverlassener Kaff (z.B. Las Vegas, Ibiza, die
Malediven...).
Sie wundern sich immer, warum ihre
Lieblings-Reiseziele (z.B. die Kirche von Wassen, der Rangierbahnhof
Limmattal, der Stuttgarter Hauptbahnhof...) nie in einem Reisekatalog
zu finden sind.
Sie haben oft Probleme mit ihre Ehefrau, da diese
ihre Ferien immer in total abgelegenen Orten (wie Las Vegas, Ibiza, die
Malediven...) verbringen möchte, und nie bei wirklich
hochinteressanten Zielen (wie Wassen, dem Rangierbahnhof Limmattal,
Stuttgarter Hauptbahnhof)...
Wenn Sie in einer Stadt ein Hotel suchen, sehen
Sie zuerst nach, ob es dort ein Hotel „Bahnhof" oder
„Eisenbahn" gibt.
Bei Hotelreservationen präzisieren Sie immer: „Zimmer mit Blick auf den Bahnhof, bitte!".
Es gibt nichts Langweiligeres, als den ganzen Tag am Strand zu liegen (ausser es gibt eine Bahnlinie gleich daneben).
In vielen Städten, die Sie besucht haben,
kennen Sie den Bahnhof in- und auswendig, den Bahnhofsplatz schon etwas
weniger gut und der Rest ist sowieso nur ein total uninteressantes
No-Man’s-Land.
Sie fühlen sich komplett verloren, falls es keine Bahnlinie in höchstens 2km Entfernung gibt.
Das Problem was Sie am meisten beschäftigt
während Ihrer Ferien: „Was für eine Lok (für die
Modelleisenbahn natürlich) werde ich mir als Souvenir heimbringen?"
Aha, auch Autofahrer...?
Sie gehören zu den
höchst seltenen Spezies der Automobilisten, die sich freuen, wenn
sich ein Bahnübergang gerade vor ihnen schliesst.
Umgekehrt gehören Sie auch zu den höchst seltenen
Spezies der Automobilisten, die sich ärgern, wenn sich ein
Bahnübergang gerade hinter ihnen schliesst!
Seltsamerweise schliessen sich die Bahnübergänge immer, wenn Sie gerade durchgefahren sind...
Um einen Nervenzusammenbruch wegen des vorher genannten Punktes
zu vermeiden, fahren Sie die letzten 100m vor jedem Bahnübergang
mit Schrittgeschwindigkeit.
Wenn Sie im Zug fahren, lachen Sie gern über diese saublöden Autofahrer, die im Stau stecken.
Wenn Sie selber im Stau stecken, ist es natürlich ein anderer Problem...
Wenn Sie ein Zug
verfolgen, sind Sie der wahrer Meister der Mulittasking: Eine Hand zum
Fotographieren, eine andere um die Videokamera zu halten, und die
letzte zum fahren (mit angepasster Geschwindigkeit: genau so schnell
wie der Zug!)
Beim Fotographieren (Kapitel 1: Ein Bisschen Technik...) :
Die zum fotografieren interessantesten Züge kommen Ihnen immer dann vor die Linse, wenn sie gerade den Film wechseln...
Fotographieren Sie
digital? Gut, keine Filme mehr zu wechseln! Nur, die Batterie wird dann
schon den richtigen Zeitpunkt finden, um "Batterie leer" zu melden.
Gerade wenn Sie die Ersatzbetterie reinschieben, merken Sie dann, dass Sie vergessen haben, sie aufzuladen...
Wenn Sie zusammen mit
anderen Fotographen sind, werden Sie wohl eine milde Seele finden, die
euch ein vollgeladener Akku leiht. Nur, sie werden dann merken, dass 10
Fotographen = 15 verschiedene Kameramodelle = (mindestens) 20
verschiedene (und mit ihre Kamera total unkompatible) Akkumodelle.
Speicherkarte voll?
Schnell eine andere reinschieben, aber... Es sind ja noch Bilder drauf!
Habe ich diese Bilder bloss schon im PC kopiert? oder nicht?
Variante 1 dazu: Diese Frage stellen Sie sich erst, wenn Sie gerade der Inhalt der Karte gelöscht haben
Variante 2 dazu: Sie
wollen die Karte nicht löschen, drosseln dann drastisch den Anzahl
Fotos, die Sie schiessen. Daheim möchten Sie dann den Inhalt der
Karte auf den PC kopieren, aber dann kommt 248-Mal die Meldung "Datei
im Zielordner existiert bereits. Überschreiben?"
Beim Fotographieren (Kapitel 2, schon mehr Bahnbezogen) :
Sie können stundenlang neben einer Bahnlinie auf einen Zug warten, dessen Fahrplan Sie nicht kennen.
Der oben erwähnte Zug verkehrt immer 5 Minuten nachdem Sie mit Ihrer Geduld fertig waren und ihre Sachen gepackt hatten.
Wenn Sie sich bei
einer doppelspurige Strecke platziert haben, kommt der einziger Zug des
Tages der Gegenrichtung immer wenn der Zug, den Sie fotographieren
möchten, sich gerade dahinter befindet.
Sie betrachten Lokomotiven gerne von sehr nah, können es
aber nicht von anderen tolerieren, wenn sie diesselben Lokomotiven
fotografieren wollen.
Sie betrachten einen Ingenieur, der einen Fahrleitungsmast in der Mitte Ihres Bildfelds errichten lassen hat, als Vollidiot..
Sie sind häufig durch Gebüsch und Stacheldraht
gekrochen, um eine interessante Photostelle zu erreichen, und haben
dabei Ihre Kleider mehrmals total ruiniert.
Sie wurden mehrmals von der Polizei, Armee oder vom Geheimdienst festgenommen, weil Sie etwas Verbotenes fotografiert hatten.
Die Tafeln „Überschreiten der Geleise verboten" wurden
nicht für Sie, sondern nur für „normale" Reisende
aufgestellt.
Die Freiheit, Züge zu fotografieren, ist ein Grundrecht,
welches unbedingt in die Charta der Menschenrechte aufgenommen werden
muss!
Ihre Fotos sind immer die schönsten (nach dem Motto:
„Der Bock, den man selber erschossen hat, schmeckt immer besser
als der von der Metzgerei!")
Beim Fotographieren(Kapitel 3: Unterwegs mit Kollegen):
Sie haben den
guten Fotostandort gefunden? Gut! Nur, genau in der letzten Sekunde
hören Sie hinter euch "Hallo, raus aus dem Bildfläche,
Verd...nochmals!"
Um dieser Problem aus den Weg zu gehen, reihen Sie sich brav im schussbereiten "Hinrichtungskommando"
Genau dann
finden plötzlich die anderen Fotographen, dass IHR vorigen
Standort ja gar nicht so schlecht ist, und bewegen sich entsprechend...
Schlussergebnis: Der Hinrichtungskommando steht zwischen euch und den Zug, aber mindestens stören Sie niemand mehr!
Auf der Web...
Ihre Frau meint
blauäugig, dass Sie nur eisenbahnorientierte Websites besuchen,
und dass Sie noch nie eine erotische Website besucht haben. Das
schlimmste dabei ist, dass Sie völlig recht hat...
Sie haben Ihre Telephonleitung schon stundenlang blockiert, nur um einen Videoclip downzuloaden, der knapp 30 Sekunden dauert.
Bei den meisten Sites meinen Sie, die Bilder wären schlecht eingescannt und viel zu komprimiert.
Bei anderen Sites meinen Sie, die Bilder bräuchten viel zu viel Zeit zum downloaden.
Ihre eigene Website ist die allerbeste vom ganzen Web, mit den besten Infos, allerschönsten Fotos, usw...
Auch Modellbahner?
Wenn’s um mikroskopische Details Ihrer Lokomotiven geht, sind Sie besonders pingelig.
Hingegen sind Sie was Zugskompositionen betrifft schon etwas
grosszügiger (z.B.: Bayerische S 3/6 vor einem Container –
Güterzug...)
Im Kopf haben Sie eine wunderbare Modelleisenbahnanlage. In der Praxis hat diese das Stadium einer Baustelle nie verlassen.
Ihre Frau hat es seit lang aufgegeben, euch in ihrer Modellbahnhöhle zu aufräumen oder gar zu putzen zu bewegen...
Unsere lieben vierbeinige Freunde...
Erinnern
Sie sich die Filmszenen, wo Godzilla mit echte japanische Züge
Modelleisenbahn spielt? Seltsamerweise macht ihre Katze gern genau das
gleiche mit ihrer ICE...
Wenn Mieze da ist, lassen Sie lieber die Köfs im Schachtel: Die sehen zu viel wie Mäuse aus...
Nabeneffekt dazu: Sie wundern sich immer, warum Sie gewisse Loks uns Wagen immer im Miezes Korb finden.
Ihre Katze Liebt ihre Fahrleitungs- und Signalmaste: Man kann sich so herrlich dran kratzen!
Ein Kollege hat euch
ein super Trick erraten: Katzenstreu als Schotter verwenden. Scheinbar
hat er selbst keine Katze, sonst hätte er wohl ein kleiner
Nachteil der Methode bemerkt (und möglicherweise auch gerochen...)
Was anderes zum
einschottern genommen? Gut! Nur, Mieze hat scheinbar die Arbeit
begutachtet... Oder, woher kommen bloss diese Dinosaurierfussabdrücke im Schotter?
Ein Zug kommt im
Tunnel hinein, kommt aber nicht wieder raus? Dann werden Sie merken,
dass Mieze die Unterseite ihrer Gelände mindestens so komfortabel
findet als ihr Korb.
Ihre Katze hat einmal seine Kätzchen unter ihre Anlage versteckt... Sie hat sie nie wieder gefunden!
Ein eisenbahnbegeistertes Nutztier:
Muuuuuuuuuuuuuuuuuhhhhhh!
Man
sagt immer, dass die Kühe die Züge vorbeifahren schauen.
Stimmt eigentlich, ausser wenn Sie sich gerade zum fotographieren auf
ihre Weide stellen. Dann werden sie es wahrscheinlich interessanter
finden, euch nachzujagen.
Variante dazu: Wenn
Sie zum fotographieren ihre knallorange Sicherheitsveste angelegt
haben, haben Sie dann erst bemerkt, dass es in eine Kuhherde nicht
immer nur Kühe gibt, und auch, dass Stiere nicht nur auf Rot
reagieren können...
Diverses und philosofische Gedanken...
Die rote Flagge ist
ausschliesslich ein Haltesignal für Züge! Dass diese von den
Linken als Startsignal für proletarische Volksmassen missbraucht
wird, ist klar reglementswidrig.
Die Züge würden viel besser und effizienter fahren
können, wenn sie weder Fahrgäste noch Güter zu
transportieren hätten.
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